Es ist wieder Montag und das bedeutet, es ist wieder Interview Time!
In dieser Ausgabe reden wir mit unserem Rückkehrer, Routinier und Linksaußen David Hirtschulz über seinen Ausgleich neben dem Handballfeld, woher seine Vorliebe zu Düsseldorf kommt und wie sich so ein Oberliga Aufstieg anfühlt. Außerdem verrät er uns, worin er Team „Jung“ gerne mal gewinnen lässt, damit der Spaßfaktor bestehen bleibt.
Aber lest selbst, was er zu sagen hat.
Viel Spaß!
Guten Abend, David!
David: Guten Abend.
Seit etlichen Jahren spielst du schon auf Linksaußen. Macht dir diese Position am meisten Spaß, oder hättest du dich im Nachhinein doch lieber mal woanders ausprobiert?
David: Ehrlich gesagt musste ich in meiner Jugend und in den ersten Jahren bei den Herren aufgrund von einem Linkshänder-Mangel gezwungenermaßen schon auf Rechtsaußen spielen. Das hat die ersten Jahre auch relativ gut geklappt, doch ab einer gewissen Liga fangen die Torhüter dann an sich zu bewegen.
Deswegen fühle ich mich auf Linksaußen ganz wohl, auch wenn ich mich aufgrund meiner stark ausgeprägten Wurf- und Sprungkraft eher im Rückraum sehe. Leider haben diese Ansicht meine bisherigen Trainer noch nicht teilen können. Kommt aber noch. ?
Wie vertreibst du dir deine Zeit neben dem Handball? Was machst du beruflich und ist Handball dein einziger Ausgleich?
David: Das Schöne an dem familiären Umfeld der HSG ist, dass man sich auch regelmäßig abseits der Handballplatte trifft und gemeinsam etwas unternimmt, auch wenn das zurzeit natürlich eher schwer ist.
Nach meiner vorherigen Ausbildung zum Mechatroniker, schließe ich Ende des Sommers meinen Master im Maschinenbau ab. Daher bleibt leider auch nicht so viel Zeit für einen weiteren sportlichen Ausgleich, jedoch gehe ich, wenn möglich, immer ins Fußballstadion, um auch mal eine andere Sportart zu sehen.
Was liebst du am Handball und was kannst du so gar nicht ausstehen?
David: Ich mag vor allem das schnelle und körperbetonte Spiel, bei dem man sich 60 Minuten lang „bekämpft“ aber trotzdem anschließend die Hand reicht und gemeinsam ein Bier trinkt.
Gar nicht ausstehen kann ich, dass gefühlt in jeder Mannschaft die Außenspieler übersehen werden und für viele Teamkollegen nur mitlaufen, damit das Handballfeld nicht so leer aussieht. (lacht)
„[…] der Lohn für die harte Arbeit, die vor und während der Saison investiert wurde.“
Du bist einer der wenigen aus dem Team, der schonmal einen Oberliga Aufstieg mitgemacht hat. Wie ist das Gefühl?
David: Da man früher als kleiner Junge immer bei den Herren in der Oberliga zugeschaut hat, war dieser Aufstieg vielleicht, persönlich gesehen, nochmal etwas spezieller. Letztendlich ist jedoch jeder Aufstieg etwas Besonderes und der Lohn für die harte Arbeit, die vor und während der Saison investiert wurde.
Wer ist deiner Meinung nach derjenige mit dem größten Trickwurf Repertoire aus der Mannschaft?
David: Puh gute Frage… Marc Vogel versucht gerne mal etwas Verrücktes im Training.
„Entweder… oder…“ Heute mit: Für immer Kölsch oder für immer Alt?
David: Da muss ich definitiv loyal bleiben und entscheide mich für „für immer Alt“.
Woher kommt eigentlich deine Vorliebe zu Düsseldorfer Vereinen?
David: Das liegt zum einen daran, dass die Düsseldorfer Vereine deutschlandweit für ihre erfolgreiche Spielweise bekannt sind und zum anderen an meinen Eltern, da wir bis auf die Jüngste alle in Düsseldorf geboren und aufgewachsen sind. ? Damit hat man es nicht immer ganz leicht hier, jedoch ist Rösrath/Forsbach zum Glück nur ein entfernter Vorort von Köln.
„[…] mit Blick auf den Altersdurchschnitt wird man noch einige Jahre Spaß mit der Truppe haben […]“
Die HSG ist 2020 10 Jahre alt geworden. Du hast die Anfänge der HSG selbst miterlebt, bist alle Jugendmannschaften des TV Forsbachs durchlaufen. Wie siehst du die Entwicklung des noch sehr jungen Vereins?
David: Ich habe damals den Verein verlassen, um den nächsten Schritt gehen zu können und in einem professionelleren Umfeld zu trainieren. Als ich dann vor kurzem zur HSG zurückkam, war ich positiv überrascht wie viel sich in der Zwischenzeit geändert hat. Mittlerweile trägt die ganze Arbeit, die in den letzten Jahren investiert wurde, Früchte und mit Blick auf den Altersdurchschnitt wird man noch einige Jahre Spaß mit der Truppe haben, auch wenn ich dann nicht mehr dazu gehören werde. ?
David beim TV Forsbach in der Saison 2008/09. (Einige Gesichter dürften euch bekannt vorkommen)
Neben dem Feld bist du der nette und freundliche Typ. Deine Trainer wollen deshalb wissen, wie es möglich ist, dass sich deine Persönlichkeit auf dem Feld um 180 Grad umkehrt.
David: Naja, Gegenfrage: Gab es schon mal einen Gegner, der uns zwei Punkte geschenkt hat, weil wir nett und freundlich gefragt haben? Ich kann mich nicht daran erinnern. ?
Am Ende bekommt jeder dieselbe Frage gestellt. Wie lauten deine Ziele mit der 1. Herren und der HSG?
David: Zurzeit kann man leider nur sagen, dass das nächste Ziel erstmal sein muss wieder geregelt in den Trainings- und Spielbetrieb zu kommen, im besten Fall vor vollen Rängen.
Langfristig gesehen glaube ich, dass wir uns vor keinem Gegner in dieser Liga verstecken müssen und die recht junge Mannschaft noch einiges an Potenzial auszuschöpfen hat, auch wenn wir in gewissen Situationen noch etwas abgezockter werden müssen. Letztendlich ist mein persönliches Ziel jedoch auch den Spaßfaktor in der Mannschaft so hoch wie möglich zu halten, auch wenn das bedeutet, dass die „Alten“ die „Jungen“ beim traditionellen Dienstags-Kick ab und zu extra gewinnen lassen müssen, damit diese nicht die Lust verlieren. ?
Vielen Dank für das Interview, David! Bleib gesund und wir hoffen du verkraftest die Niederlagen beim Dienstags-Kick irgendwann.
David: Haha, wie gesagt, man muss die „Jungen“ bei Laune halten. Gerne geschehen, bis bald!