Heute haben wir den nächsten Niklas für euch! Unsere Nummer 14 Niklas Basener, gibt uns ein Update über sein Knie, was ihn bisher am Debüt für die HSG gehindert hat und gibt Einblicke in den HV Westfalen und seine Jugendzeit beim HTV Hemer. Außerdem fiebert er seinem Debüt für die HSG entgegen und verrät seine sportlichen Ziele für die Zukunft.
Viel Spaß beim Lesen!
Hallo Niklas, du bist der Vorletzte in unserer Interview Reihe mit der 1. Herren. Bereit?
Niklas Basener: Klar! Lass uns loslegen.
Zu Beginn klären wir erstmal die Frage, die glaube ich viele Leser*innen interessiert: Was verschlägt einen Jung aus dem Sauerland eigentlich ins Bergische Land?
Niklas Basener: Nachdem ich vor mehr als 2 Jahren meine Freundin kenngelernt habe, beschloss ich zu Ihr zu ziehen. Damit fiel die ständige Pendelei weg, was uns demensprechend viel Zeit und Nerven ersparte. Mittlerweile kenne ich mich hier ähnlich gut aus, wie in meiner Heimat!
Deine Heimatstadt ist Hemer. Dort hast du auch bei deinem Heimatverein, dem HTV Hemer, den Großteil deiner Jugend verbracht und sogar den Sprung in die Jugendbundesliga geschafft. Dein letztes Pflichtspiel hast du für den RE Schwelm gemacht. Inwiefern lassen sich der HV Westfalen und der HVM vergleichen und worin erkennst du sofort Unterschiede?
Niklas Basener: Im Jugendbereich gibt es schon ein paar Unterschiede. Da ich bis zuletzt auch Trainer im HVM war, kann ich sagen, dass das Leistungsniveau in der HV Westfalen schon etwas höher in der Jugend ist und es viele Mannschaften auf Top Niveau gab. Außerdem durften wir schon ab der B-Jugend eine 6:0 Deckung spielen. Im Herrenbereich gibt es eigentlich keine großen Unterschiede. Jedoch haben wir weniger Ligen. Nach der Oberliga kommt schon die 3.Liga. Das ist im Gebiet des HVM etwas anders.
Deine Familie ist sehr dem Handballsport verbunden. Dein Vater hat jahrelang selbst gespielt und ist mittlerweile als Trainer in deiner Heimat aktiv. Auch deine Schwester hat sehr lange erfolgreich in deinem Heimatverein gespielt. Welchen Stellenwert hat Handball bei euch in der Familie und wie viel Stunden hat deine Mutter schon in der Halle wegen euch verbringen müssen?
Niklas Basener: Der Handballsport ist in meiner Familie ein sehr großer Bestandteil. Schon als drei Jähriger war ich immer in der Halle und habe meinen Vater unterstützt. Meine Mutter hat dementsprechend auch viel Zeit und Kraft in den Sport investiert. Aber das hat sie immer sehr gerne getan. Ich kann mich an kein Spiel erinnern, wo sie nicht dabei war und mich und meine Mannschaft tatkräftigt unterstützt hat. Sie ist sogar mit nach Lemgo oder Minden gefahren. So verrückt muss man erstmal sein. Da auch mein Vater zwei Jahre lang mein Co-Trainer war, fehlte auch er bei keinem meiner Spiele.
„Ich kann es kaum erwarten wieder auf der Platte zu stehen.“
Du selbst hast vor gut 2 Jahren dein letztes Pflichtspiel bestritten. Eine schwere Knie-Verletzung hat dich sehr lang aussetzen lassen. Zu Beginn der letzten Saison hattest du endlich die Aussicht auf dein Comeback, ehe das Knie dich wieder zurückwarf. Ausgerechnet als man das erneute „Zwicken“ wieder in den Griff bekommen hatte, machte dir dann Corona einen Strich durch die Rechnung. Unsere Frage: Wie ist der Stand der Dinge bezüglich deines Knies? Und wie sehr freust du dich auf das erste Pflichtspiel für die HSG?
Niklas Basener: Das war sicher keine leichte Zeit für mich, wenn man seine Kollegen nur von der Tribüne anfeuern kann. Aber bei Markus bin ich ja gut aufgehoben und ich kann sagen, dass momentan alles gut ist und ich wieder fit bin. Ich fühle mich richtig gut und merke mein Knie nicht mehr. Ich kann es kaum erwarten wieder auf der Platte zu stehen und die ersten Punkte mit der HSG zu holen. Hoffentlich dauert das nicht mehr allzu lange.
Interessant wäre auch, wie ein „Außenstehender“ auf den Verein blickt. Du bist aus deiner Heimat in einen Ort gezogen bzw. in eine Mannschaft gewechselt, die für viele Jungs ihre Heimat ist. Wie hat dich dieser eingeschworene Haufen aufgenommen und hat die HSG als Verein deinen ersten Eindruck bestätigt?
Niklas Basener: Die Jungs haben mich sehr gut aufgenommen. Ich kannte die meisten schon eine längere Zeit, da ich häufig als Zuschauer mit meiner Freundin bei den Heimspielen gewesen bin, wenn ich über das Wochenende in Forsbach war. Danach gab es einige Abende im Steinis und so sind die Jungs schnell zu meinen Freunden geworden. Dadurch wurde mir der Einstieg beim Handball natürlich sehr erleichtert. Schnell fühlte ich mich als Teil dieses eingeschworenen Haufens.
Deine Position ist die Kreisläuferposition. Um dich durchsetzen zu können, hast du dir eine beachtliche Körpermasse antrainiert. Wie sehr hilft dir das in deinem Kreisläuferspiel und wie viel drückst du momentan auf der Bank?
Niklas Basener: Die Körpermasse hilft mir schon, da die Kreisläuferposition eine sehr körperbetonte Position ist und es zu so manchen „Kämpfen“ kommt. (lacht) Dank Marc Vogel’s Home Gym kann ich weiterhin meine 100KG drücken. Momentan liegt mein Fokus jedoch eher auf Schnellkrafttraining.
Dein Trainer möchte von dir wissen, ob es stimmt, dass Kreisläufer Kontakt beim Wurf brauchen, oder dies nur eine Floskel ist. Was meinst du?
Niklas Basener: Da liegt der Coach schon richtig. Den Kontakt beim Wurf braucht ein Kreisläufer. Es fühlt sich irgendwie falsch an, wenn es nicht zu einem Kontakt kommt.
„Natürlich wollte er mir keine Steine in den Weg legen und so konnte ich mitfahren. Unvergesslich.“
Du hast im Handball für einen 22-jährigen schon einiges miterlebt. Was war dein schönster Moment in deiner bisherigen Karriere und warum?
Niklas Basener: Puh da gibt es viele. Aber besonders zwei Momente werde ich niemals vergessen. Dies ist zum einen der Gewinn der Westfalenmeisterschaft. Das war ein unglaubliches Gefühl vor 700 Zuschauern mit einer außergewöhnlichen Stimmung zu spielen. Zum anderen mein erstes Bundesligator. Eigentlich bin ich noch Spieler der männlichen B-Jugend in der Oberliga gewesen, aber der Kreisläufer der A-Jugend hatte sich verletzt. Daraufhin rief der Trainer der A-Jugend an, ob ich mit nach Bad-Schwartau fahren möchte. Die Entscheidung fiel mir leicht. Jedoch musste das auch mit meinem Trainer der B-Jugend abgesprochen werden, da wir am gleichen Tag mit der B-Jugend gegen Tus Ferndorf gespielt hätten. Natürlich wollte er mir keine Steine in den Weg legen und so konnte ich mitfahren. Unvergesslich.
Dein sportliches Idol ist Jannik Kohlbacher. Ähnlich wie du, ein kompakter bulliger Kreisläufer. Was gefällt dir an seinem Spiel und wer wird dein Andy Schmid in deiner neuen Mannschaft?
Niklas Basener: Ich finde sein Stellungsspiel fantastisch, aber auch seine explosive Drehung im 1 gegen 1. Verhalten ist wirklich bewundernswert. Und mein Andy Schmid? (lacht)
Ich denke Niclas Balz oder Nick Kutter wären Kandidaten einen Kreisläufer gut im Spiel zu bedienen. Das habe ich schnell in der Vorbereitung gemerkt. Aber natürlich haben auch noch andere ein gutes Auge für den Kreis. Ich werde auf jeden Fall versuchen, es den Jungs so einfach wie möglich zu machen, mich in eine gute Position zu bringen. (lacht)
Nun sind wir am Ende angekommen. Deshalb stellen wir auch dir die Frage: Wie lauten deine Ziele mit der 1. Herren und der HSG in der Zukunft?
Niklas Basener: Mein Ziel ist es, mit der Mannschaft in die Oberliga aufzusteigen und sich dort zu etablieren. Ich denke wir waren da schon auf einem sehr guten Weg. Jedoch hat uns Corona vorzeitig einen Strich durch die Rechnung gemacht, aber wir werden weiter hart an uns arbeiten, da bin ich mir sicher.
Vielen Dank für deine Zeit!
Niklas Basener: Sehr Gerne. Bis Bald.