Fabian Bildhauer ist zurück am Halfenhof und unterstützt Gregor Pohl an der Seitenlinie. Wir haben ihn zum Interview gebeten und ihn zu Themen wie Saisonvorbereitung, Mythos HalfenhofArena und der Entwicklung der HSG befragt.
Erst einmal herzlich Willkommen zurück! Wie ist das Gefühl nach 9 Jahren zurück zu sein?
Fabian: Es fühlt sich sehr gut an. Viele alte vertraute Gesichter. Das vereinfacht den Einstieg in den regulären Betrieb enorm. Gleichzeitig aber auch viele neue Personen, die ich erst richtig kennenlernen muss. Mein erstes Fazit ist aber top. Ich denke die Zusammenarbeit wird reibungslos funktionieren.
Wie kam es zu deiner Rückkehr? Was hat dich überzeugt?
Der Kontakt ist schon zu Spielerzeiten nie komplett abgerissen. Es hat über die Jahre immer wieder Gespräche gegeben. Nach meinem frühen verletzungsbedingten „Karriereende“ habe ich erstmal Abstand von unserer geliebten Sportart genommen und mich einem berufsbegleitenden Master-Studium gewidmet. Ich habe dann im Laufe der letzten Saison interimsmäßig die 1. Damen im Nachbarverein übernommen. Es war aber von vorne rein klar, dass dieses Engagement bis maximal zum Ende der Saison gehen wird. Im Frühjahr dieses Jahres kam dann die erste WhatsApp von Tim Kutter. Viel Überzeugungsarbeit war nicht notwendig, da ich die Rahmenbedingungen und den Mythos Halfenhof/Grüne Hölle selbst noch sehr gut kenne.
Worauf freust du dich am meisten?
Auf die blöden und teilweisen unlustigen Sprüche und Kommentare von den Jungs, vor allem beim Krafttraining, das gehört einfach dazu 😉 Spaß beiseite. Kurzfristig freue ich mich am meisten auf die ersten Heimspiele. Für mich ist die Atmosphäre hier immer etwas Besonderes, da die Zuschauer die Halle in die Grüne Hölle verwandeln können.
Worin siehst du deine Aufgaben im Trainerteam?
Gregor und ich haben für das erste Jahr eine klare Aufgabenverteilung. Mein Job besteht in der Weiterentwicklung des Angriffsspiels sowie der Förderung der athletischen Fähigkeiten.
Du hast den Verein vor 9 Jahren verlassen, als die HSG noch in den Kinderschuhen steckte. Wie bewertest du die Entwicklung, wo siehst du noch Potenzial?
Die Entwicklung ist positiv zu werten. Nach meinem Abgang hätte ich ehrlicherweise nicht gedacht, dass der Verein nochmal in die Verbandsliga aufsteigt. Daher gilt schon jetzt ein Dank die Verantwortlichen, die in dieser schweren Zeit immer weitergemacht haben. Die Rahmenbedingen sind tatsächlich höchst professionell. Besonders die Hallensituation und das Equipment sind sehr luxuriös. Andere Verein sind hierauf bestimmt sehr neidisch, daher sehe ich noch einiges an Potential, wenn wir diesen Vorteil entsprechenden nutzen.
Als waschechter Forsbacher ist es sicher auch was Besonderes, nach der erfolgreichen Spielerkarriere, im Halfenhof an der Seitenlinie zu stehen. Was macht deiner Meinung nach dieses „Handballdorf“ so besonders und was sind deine schönsten Erinnerungen daran?
Hier unterliege ich wohl dem „Home-Bias“, sodass ich die Frage nicht objektiv beantworten kann, von daher versuche ich es auch nicht. 😉 Besonders in Erinnerung sind mir die Heimspiele mit anschließendem Umtrunk gewesen (völlig unabhängig von der Liga). Mein sportliches Highlight war sicherlich, dass ich zusammen mit Tim Siewert einer der wenigen Jugendlichen war, die seit langem den Sprung in die erste Mannschaft geschafft haben, sodass wir mit 18 Jahren mit gestandenen Größen des HVM zusammenspielen durften. Das Handballdorf wird mit Sicherheit durch die Atmosphäre geprägt. Ich kenne einige ehemalige Mitspieler, die gegen die HSG spielen mussten und ihre Mitspieler vorab vor der Stimmung gewarnt haben. Meist mit negativem Ausgang für die Gastmannschaft.
Wofür stehst du handballerisch? Welchen Spielstil möchtest du der Mannschaft gerne „einimpfen“?
Ich bin ehrlicherweise kein großer Freund des modernen Handballs. In den Profiligen wird eigentlich nur noch Isolation 1vs1 mit Kreisläufer gespielt. Mein präferierter Spielstil lässt sich gut mit den RN-Löwen oder Flensburg in den Jahren 2015-2018 vergleichen. Neben hoher Effektivität möchte ich einen schnellen und ansehnlichen Ball spielen, also ein wenig Old-School. Außerdem möchte ich den Kempa-Trick auch im Amateur Bereich etablieren. Ein Mittel, welches meiner Meinung nach viel zu wenig verwendet wird, der Ansehnlichkeit des Sports aber sehr hilft.
Wie sehen deine Ziele mit der HSG aus?
Puh, tabellarische Ziele sind aufgrund der Konsolidierung der Ligen in den kommenden Jahren sehr schwierig auszugeben. Im Prinzip gibt es nur Auf- oder Abstieg. Zumal ich die Leistungsdichte der Liga nicht im Detail kenne. Ich denke aber, dass man die Platzierung aus der Vorsaison als Mindestziel ausgeben kann.
Uns ist zu Ohren gekommen, dass du auf der heiligen Insel auch gerne mal das ein oder andere Nickerchen einlegst. Was sagst du zu deiner Verteidigung und was hat eine gewisse Torwartlegende damit zu tun?
Was auf Malle passiert, bleibt auf Malle! Gut, ich denke wir wissen alle, wie es auf der Insel abläuft. 😉 Ich musste mir das Zimmer mit einer leicht untersetzten Forsbacher Torwartlegende teilen, die als Spitznamen ein Meerestier trägt. Dieser Herr neigte dazu sehr laut zu schnarchen, sodass ich nachts nicht wirklich schlafen konnte. Das habe ich dann teilweise tagsüber nachgeholt 😉
Samstag Abend Heimspiel am Halfenhof. Gibt es etwas Besseres?
Ja, einen Sieg am Samstag nach einem Heimspiel!