Feiertag in Ehrenfeld
Das war mal wieder was für Handball-Leckermäuler: Die HSG kam mit einer Rumpftruppe, aber immerhin zwei Spielern mehr als Minimum, nachdem Guido für sein Mitwirken mindestens einen Wechselspieler gefordert hatte. Die Besetzung erschien nicht sonderlich schlagkräftig, einige angeschlagen, und die Stimmung war dementsprechend zunächst verhalten, auch wenn diejenigen, die noch ohne Sehhilfe unterwegs sind, auf der anderen Hallenseite eine Mannschaft mit ähnlichem Durchschnittsalter entdecken konnten. Allerdings ging den Ehrenfeldern der jugendliche Elan von Hendrik, Julius und Ben ab.
Mit Anpfiff entwickelte sich eine enge Partie, keine Mannschaft konnte sich wesentlich absetzen und die Führung wankte hin und her. So war der Halbzeitstand von 9:9-Unentschieden durchaus gerechtfertigt, gab uns doch mehr Anlass zur Hoffnung auf den zweiten Durchgang: Mit etwas mehr Konsequenz im Abschluss und einer Spur mehr Aufmerksamkeit in der Deckung hätten wir hier schon führen müssen. Unserer positiven Überraschung, hier nicht nur mithalten zu können, folgte logischerweise die Ansage für Halbzeit zwei: Hinten weiterhin die Augen auf halten, dann wird schon nix anbrennen, den Rest dürfte der gut aufgelegte Mops schon entschärfen. Nach vorne mit mehr Tempo gehen und im Angriff die paar Auslösehandlungen, an die sich der ein Teil der Truppe noch erinnert, einfach mal durchspielen.
Dann kam es, wie vorhergesagt und erhofft: Ehrenfeld markierte noch einmal die Führung zum 10:9, danach rollte nur noch der clever spielende HSG-Express. Im Innenblock rührten Guido, Franzi und Volker zusammen mit Einschaler Hendrik eine Mauer an, auf die an diesem Feiertag der Erich stolz gewesen wäre. Im Angriff zog Volker auf der Mitte mit Bedacht die Fäden, und zu unserer eigenen Verblüffung funktionierten Doppel-Links und -Rechts sowie das Einlaufen von Kilian und eröffneten uns zahlreiche gute Abschlussmöglichkeiten. Über 15:11 und 18:12 ging’s auf 20:14 zweieinhalb Minuten vor dem Schlusspfiff, bei übrigens ziemlich mittelmäßiger Chancenauswertung. Aber wir wollen ja nicht klagen, die ersten Punkte sind unter Dach und Fach und der Mannschaft gebührt insgesamt ein großes Lob – so macht’s einfach Spaß, Männer!
Es spielten: Hexer Mops, die Vierer-Mischmaschine Hendrik (3), Guido (3), Volker und Franzi (9/2), Linksaußenpfeil Goppi (3) und sein rechtes Pendant Kilian (1), Rückraumgröße Ben (1) und Julius, der mit etwas mehr Ruhe bestimmt die Premiere des ersten Tores für die Dritte hätte feiern können.
Thilo Kozik