Interview mit Harry Müller und Patrick Selbach

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Pünktlich zum neuen Jahr haben wir unsere sportliche Leitung um Harry Müller und Patrick Selbach an den Interview Tisch gebeten. Die beiden lassen die Entwicklung der HSG in den letzten 10 Jahren Revue passieren, geben einen Einblick in ihre Tätigkeit als sportliche Leitung und machen deutlich wohin sich der Verein im Ganzen unter ihrer Leitung entwickeln soll. Außerdem berichten sie von der perfekten Symbiose, was sie an ihrem Dorfverein lieben, aber auch nicht so sehr leiden können und was die Beweggründe waren sich im Vereinsleben aktiv zu engagieren.

Viel Spaß!

Hallo Männer, zuallererst wünschen wir euch und allen Leser*innen ein frohes neues Jahr 2021!

Patrick: Danke! Ich wünsche euch ebenso ein frohes neues Jahr!

Harald: Auf ein besseres Jahr, in dem man endlich wieder Handball spielen und schauen kann!

10 Jahre HSG! Das Jubiläumsjahr geht zu Ende und kaum einer hätte gedacht, dass dieses Jahr 2020 so verläuft, wie es nun verlaufen ist. Die sportliche Leitung habt ihr Anfang des Jahres übernommen. Wie seht ihr die Entwicklung des Projekts Handballspielgemeinschaft in Rösrath? Ein erstes Zwischenfazit der Dekade 2010-20?

Patrick: Das Jubiläumsjahr haben wir uns sicherlich anders vorgestellt, mit diversen Veranstaltungen, Feiern, einem großen Jubiläumsspiel, und und und…
Aber wer hat sich das abgelaufene Jahr nicht anders vorgestellt!?

Harald: Als Ende der 2000er Jahre der Handballsport sowohl in Rösrath als auch in Forsbach am Boden lag, gab es keine Alternative mehr zur HSG. Es wurde nun endlich das vollzogen, was seit Jahrzehnten schon immer Thema war. Hätte man sich früher zu diesem Schritt entschieden, wäre uns vieles erspart geblieben.
Hauptaugenmerk wurde aber zunächst auf die Jugend gelegt. Hier galt es in erster Linie, Mannschaften zu vervollständigen, da in beiden Vereinen nicht mehr genügend Handballnachwuchs vorhanden war. Die Erfolge dieser Fusion ließen dann auch nicht lange auf sich warten. Im Jugendbereich spielten unsere Teams regelmäßig in der Oberliga, es wurden Kreispokalsiege errungen, die A-Jugend schaffte sogar den Aufstieg in die Nordrheinliga. Diese Jahrgänge bilden heute das Gerüst der Ersten Mannschaft.

Sportliche Leitung bei der HSG umfasst ein großes Aufgabengebiet. Könnt ihr eine kurze Zusammenfassung eurer Tätigkeit geben? Welches Gebiet macht am meisten Spaß?

Patrick: Die Symbiose passt perfekt. Aufgrund meiner Vergangenheit kümmere ich mich hauptsächlich um die sportlichen Belange.

Harald: Patrick hat aufgrund der Tatsache, dass er doch etwas jünger ist als ich und dann auch noch als Trainer gearbeitet hat ein hervorragendes Netzwerk im sportlichen Bereich. Während ich ein großes Netzwerk im Umfeld, der Stadt und auch bei den Sponsoren habe.

Ihr beide habt eine große Verbundenheit mit der HSG, bzw. ihren Stammvereinen. Jahrelang habt ihr selbst für den TV Forsbach auf dem Feld gestanden. Kommt daher die Motivation sich für den Handball in Rösrath zu engagieren, oder warum habt ihr euch für dieses Ehrenamt entschieden?

Patrick: Ja. Mein Ziel ist es, dass die Möglichkeiten, die mir der Verein damals gegeben hat, wieder zu schaffen, damit auch heute junge Handballtalente ihren Traum leben können.

Harald: Mich hat Gregor Nielen (Anm.: Vorsitzender der Union Rösrath) damals sehr inspiriert, als er die HSG gegen nicht unerhebliche Widerstände aufgebaut hat. Auf meine damalige Frage, warum er sich die Arbeit trotz allem Gegenwind antut, antwortete er mir, dass es für ihn nun an der Zeit sei, dem Verein etwas zurückzugeben. Er sagte, dass er mit dem Verein sowohl im Jugend- als auch im Herrenbereich traumhafte Jahre mit großartigen Erfolgen und wunderschönen Erinnerungen verbindet. Dies hat mich seinerzeit sehr beeindruckt. Nun ist es auch für mich/uns an der Zeit, unserem Verein etwas zurückzugeben.

Wer war eigentlich der bessere Handballer von euch? Als ehemalige Linksaußen lässt sich das sogar ganz gut vergleichen, oder nicht?

Harald: (lacht) Die Frage ehrt mich. Aber wenn man sich Patricks Vita mit Jugend- und Juniorennationalmannschaft sowie später Bundesliga einmal auf der Zunge zergehen lässt, möchte ich mir den Vergleich nicht anmaßen. Ich bin dem TVF, außer einem kleinen Abstecher zu Martin Plümpe nach Bergisch Gladbach, immer treu geblieben. Leider hat es nicht mehr funktioniert, dass wir zusammenspielen konnten. Als wir damals auf dem Weg in die Regionalliga waren – Patrick hat damals beim VfL Gummersbach in der A-Jugend gespielt – habe ich mir das Kreuzband gerissen und musste meine aktive Laufbahn beenden. Patrick wurde daraufhin nach Forsbach zurückgeholt und hat meine Rückennummer übernommen. Im Jahr folgte der ersehnte Aufstieg in die Regionalliga.

Patrick: Heute trägt dein Sohn die Nummer 7.

Harald: Und in ein paar Jahren übergibt er sie dann an deinen Sohn! Der wünscht sich ja schon mit 4 Jahren Harz zu Weihnachten.

Patrick: Und dann kommt sie unters Hallendach!

Harald: Oder wir brauchen Enkel! (beide schlagen sich die Hände vors Gesicht und lachen)

Ihr habt alle Jugendmannschaften bis zur 1. Herren hier durchlaufen, ist es daher ein besonderes Anliegen, auf die Jugend zu bauen, oder wie lautet eure Vereinsphilosophie?

Harald: Ja, genauso ist es. Unsere DNA wird immer sein, dass ein Großteil der Mannschaft aus Rösrath/Forsbach kommt. Das haben wir uns auf die Fahne geschrieben und das wird auch immer so bleiben. Von vielen Spielern der heutigen Ersten (Hendrik, Niclas, Leo, Yannick) haben bereits die Väter für den Verein gespielt. Der Opa von den Kutter-Brüdern (Gerhard „Sepp“ Hartl) war zu meiner Zeit unser Jugendleiter. Der Opa von Till Bittner (Peter Henseler) war Abteilungsleiter, Vater und Opa von Timo Leufgens waren ebenfalls jahrelang als Spieler und Trainer aktiv. Wir sind einfach dieser familiäre Dorfverein und wollen das auch bleiben. Das soll aber nicht heißen, dass wir nicht wieder erfolgreich sein wollen!

Patrick: Natürlich könnten wir es uns, wie andere Vereine, sehr einfach machen und zwei/drei Spieler verpflichten, die uns in die Oberliga schießen. Die Kontakte haben wir. Aber das ist eben nicht unser Weg. Das Ziel ist es, junge und ehrgeizige Talente aus dem Umfeld zu integrieren. Das Grundgerüst für einen erfolgreichen Herrenbereich ist und bleibt eine solide Jugendarbeit.

Harald: Nicht zu vergessen reden wir hier aber auch über eine 1. Herrenmannschaft. Hier geht´s nun mal um Leistung. Nur weil du aus dem Ort kommst, bist du nicht automatisch privilegiert Erste zu spielen. Da muss dann auch was kommen, dann musst du auch liefern! Das war früher so und das ist heute nicht anders. Es nützt uns keine „11 Freunde Mentalität“, wenn wir in 5 Jahren wieder Kreisliga spielen. Davon hat niemand was.

Die Jungs auf dem Feld haben es mit dem Doppelaufstieg geschafft, dass die HSG nicht im Niemandsland versunken ist, sondern mittlerweile sogar in der Verbandsliga oben mitspielt. Hat sich damit die Sicht auf diesen noch jungen Verein auch von Extern geändert?

Harald: Definitiv. Dies konnte man bereits bei der Verpflichtung unseres Trainers Gregor Pohl, wie auch unserem Torwart Jan Schäper, den wir endlich nach Hause zurückholen konnten, merken. Normalerweise bekommst du solche Leute nicht ohne Weiteres.

Wie lief das eigentlich seinerzeit mit der Verpflichtung von Gregor? Das kam doch recht überraschend, da der Aufstiegsheld und Trainer Männi Kraus doch verlängert hatte?

Harald: Oh, gut, dass ich dazu nochmal was sagen darf. Männi fühlte sich während des ersten Corona-Lockdowns irgendwie leer und nicht mehr 100% motiviert. Wie das halt manchmal ist, wenn man mal komplett runterfährt und alles stillsteht. Letztendlich war das Projekt „1. Herren aus der Kreisliga bringen“ für ihn persönlich aber vorbei und dann muss man auch konsequent sein. Als Verein musst du dann auch reagieren dürfen. Gestört haben mich nur vereinzelte Kommentare von Außenstehenden. Wenn man nicht im Thema ist, sollte man sich besser zurückhalten. Zwischen Männi und mir ist alles im Reinen, da ist nichts zwischen uns. Er war sogar bei den beiden Heimspielen im Herbst und musste feststellen, dass es für ihn auf der Tribüne teilweise schlimmer ist als auf der Bank. Er bleibt unser treuester Fan und wird sicherlich irgendwann in anderer Funktion zurückkehren. Er ist HSG-ler durch und durch und wird es auch immer bleiben!

Und wie kam es dann zur Verpflichtung von Gregor?

Patrick: Als Harry auf mich zukam und sagte, dass wir einen neuen Trainer brauchen, habe ich ihm drei/vier Namen vorgeschlagen. Wir hatten just an diesem Wochenende das Glück, dass ich freitags erfahren habe, dass der TV Jahn Wahn am nächsten Tag offiziell seine Mannschaft aus der Nordrheinliga zurückzieht. Dadurch wäre ggfs. Gregor Pohl auf dem Markt.  Harry sagte daraufhin nur: „Thiago oder nix!“

Daraufhin habe ich mich direkt an die Arbeit gemacht und zu Gregor Kontakt aufgenommen. Ich kenne ihn bereits seit vielen Jahren und habe ihn auch schon während meiner Zeit beim TuS Derschlag trainiert. Zunächst war Gregor nicht wirklich begeistert, weil wir ja „nur“ Verbandsliga spielen. Man muss dabei wissen, dass Gregor normalerweise in anderen Handball-Sphären zu Hause ist. Erschwerend hinzu kam, dass natürlich auch andere Vereine Wind von der Geschichte bekommen hatten und er daher auch Angebote von anderen höherklassigen Vereinen hatte. Aber wir haben nicht aufgegeben. Am Ende haben wir uns einfach mehr bemüht.

Harald: Wir wollten ihn unbedingt! Gregor war und ist unsere absolute Wunschlösung! Wir wollten einen jungen Trainer für unsere junge Mannschaft, der auch die Sprache der Jungs spricht.

Patrick: Wir haben dann unseren Co-Trainer Markus Dreher, der ihn aus seiner Jugendzeit beim VfL Gummersbach kennt, involviert. Zusätzlich haben wir seinen Vater Uli Pohl, der früher zu Oberligazeiten auch mal die Union Rösrath trainiert hat, um Mithilfe gebeten. Letztendlich haben wir Gregor Videomaterial von den Heimspielen in der Halfenhof-Arena mit unserem fantastischen Publikum und dieser beeindruckenden Atmosphäre zukommen lassen. Naja, …und er fing an sich für unser Projekt zu interessieren. Daraufhin hat er sich in der Handballszene Informationen über die HSG eingeholt, weil Rösrath und Forsbach ja seit Jahren eigentlich von der Bildfläche verschwunden waren. Erfreulicherweise durften wir erfahren, dass die HSG mittlerweile wieder einen hervorragenden Ruf genießt und unserer sympathischen junge Truppe durchaus das Zeug für mehr attestiert wird. Final haben Harry und ich uns mit Gregor in Köln im Mediapark getroffen und jetzt ging alles ganz schnell.

Harald: Die Chemie hat direkt gestimmt. Das waren schon spannende Tage, damals im Mai.

Patrick: Und schlaflose Nächte (lacht).

Harald: Ich habe Weihnachten lange mit Gregor telefoniert. Er kann es immer noch nicht fassen, dass Woche für Woche 15-20 Mann zum Training erscheinen, nicht weil sie Geld dafür bekommen, sondern einfach nur weil sie Bock auf Handball haben. Er wusste gar nicht, dass es sowas noch gibt! Die Jungs, Gregor und Markus, – das passt 100 Prozent!

Patrick: Aus dem Grund haben auch alle für den Rest oder aber die neue Saison zugesagt. Egal, ob die Saison nun weitergespielt, abgebrochen oder aber im Sommer neu gestartet wird. Gregor und Markus werden auch in der neuen Saison unsere Trainer sein und die Mannschaft bleibt komplett zusammen. Wenn es wieder losgeht, sind wir bereit!

Mit der Entwicklung der HSG sind auch einige Sponsoren dazu gekommen. Kann man dahingehend schon was verkünden?

Harald: Erstmal freuen wir uns, dass uns unsere langjährigen Sponsoren auch während der Corona Pandemie und der Lockdown-Zeit die Treue gehalten haben, wie man es erst kürzlich bei der Christmas-Rallye erleben durfte. Das ist auf keinen Fall selbstverständlich, deswegen probieren wir momentan mit unserem Format „Sponsor der Woche“ wenigstens etwas zurückzugeben und auf die lokalen Unternehmen aufmerksam zu machen. Und ja, wir konnten auch neue Sponsoren und Partner hinzugewinnen. Zwei neue Hauptsponsoren werden wir, wenn der Lockdown vorüber ist und die Saison wieder startet in einem gebührenden Rahmen vorstellen. Jetzt wäre das, so glaube ich, nicht der richtige Zeitpunkt. Diese Corona Pandemie überstrahlt alles und da würde eine solche Vorstellung untergehen und dem tatsächlichen Engagement der Firmen nicht gerecht werden.

Patrick: Die Unterstützung, die die HSG genießt, ist wirklich überragend. Vielen Dank an all unsere langjährigen und auch an unsere neuen Sponsoren, die den Erfolg der HSG überhaupt ermöglichen.

Dennoch ist wahrscheinlich nicht alles Gold was glänzt, in welchen Bereichen kann sich die HSG als Verein noch weiterentwickeln, oder wo muss sie sogar dringend aufholen auf andere Vereine?

Patrick: Arbeit gibt es da noch reichlich. Im Seniorenbereich läuft es zurzeit richtig gut. Ich denke, da sind wir gut aufgestellt. Zufrieden darf man natürlich nie sein, Stagnation ist gleich Rückschritt. Im Jugendbereich gilt es jetzt aber wieder Gas zu geben. Hier müssen wir wieder dafür sorgen das unsere Teams durchgängig auf Verbandsebene spielen. Dabei hilft uns die Kooperation mit dem SSV Overath enorm weiter. Bei den Kleinen wollen und müssen wir nun die geplante Kooperation mit den Rösrather Schulen vorantreiben. Hier ist insbesondere unser Jugendleiter Alex Tsotsonos gefragt und super engagiert.

Harald: Wir sind schwer mit anderen Vereinen zu vergleichen. Was hier gerade geschieht, ist schon irgendwie einzigartig. Wir sind trotz der großen Tradition unserer Stammvereine ein sehr junger Verein mit jungen Leuten in Schlüsselfunktionen. Tim Kutter (25) als HSG-Leiter  macht einen überragenden Job, sein Bruder Nick und das Social-Media-Team stellen eine Menge auf die Beine, unser Hallensprecher, Nico Heider, der gerade mal 16 Jahre alt ist und noch B-Jugend spielt, macht seine Aufgabe richtig klasse. Viele junge Spieler engagieren sich als Jugendtrainer. Man muss wirklich aufpassen, dass man niemanden vergisst. Es ist schön miterleben zu dürfen, wie sich die jungen Leute reinhängen.

Patrick: Aber auch von den „Alten“, die schon zu unserer Zeit in der Halle waren und sich dann irgendwann abgewendet haben, siehst du immer mehr zurückkommen.

Harald: Ein Verein lebt von den Leuten, die den Verein leben. Dies sind bei uns nicht Wenige. Dennoch soll sich jeder, der das hier liest, aufgefordert fühlen, bei uns mitzuwirken. Wir sind keine geschlossene Gesellschaft, Aufgaben gibt es mehr als genug!

Von außen scheint es, als ob ihr euch als Duo ganz gut ergänzt. Seid ihr euch immer einer Meinung, oder muss man sich gegenseitig manchmal ein wenig bremsen?

Patrick: Im Großen und Ganzen sind wir tatsächlich immer einer Meinung. Hier und da müssen wir uns gegenseitig ein bisschen bremsen (lacht). Manchmal ist der Wunsch der Vater des Gedankens.

Harry, nun noch eine Frage die eigentlich nichts mit eurer Funktion als Sportliche Leitung zu tun hat. Erkläre uns doch mal bitte, wie der Name „Green Machine“ entstanden ist?!

Harald: Oh prima, das ist eine schöne Geschichte. Das war während der Winterolympiade 2018 in Pyeongchang. Die Jungs aus der Ersten haben damals bei uns im Keller, in Yannicks Zimmer, des Öfteren Eishockey geguckt. Das russische Team war mal wieder überragend und wurde in der Heimat als „Red Machine“ gefeiert. Da wir zu diesem Zeitpunkt gerade die Kreisliga aufmischten war kurzer Hand die „Green Machine“ geboren. Erst war es nur der Schlachtruf zur Begrüßung und in den Auszeiten, aber dann hat sich das immer weiter verselbstständigt. Dass der Begriff in so kurzer Zeit einen solchen Kultstatus erreicht und mittlerweile als Synonym für die HSG gilt, ist phänomenal. Selbst unsere Nachwuchsteams betiteln sich mittlerweile als „Young Machine“. Das ist schon richtig cool. Es gibt Bundesligavereine die bemühen für so etwas eine Marketing-Agentur.

Mit dem Jahr 2021 und dem hoffentlich baldigen Ende der Corona Pandemie, wird eine neue Dekade eingeläutet. Was habt ihr in der Zukunft vor? Könnt ihr eure Ziele mit der HSG in kurzfristig, mittelfristig und langfristig einordnen und welche Ziele wären das genau?

Patrick: Kurzfristig ist unser erklärtes Ziel der Aufstieg in die Oberliga. Mittelfristig wollen wir einen soliden Jugendbereich aufbauen, um damit langfristig den Erfolg der Ersten Mannschaft zu sichern und vielleicht dann mal wieder an die glorreichsten Zeiten der Handballstadt Rösrath anzuknüpfen.

Harald: Ja, der Oberliga-Aufstieg ist das angestrebte Ziel. Dies zu leugnen wäre Unfug. Wir sind aber auch nicht der einzige Verein, der das will. Da gibt es noch vier bis fünf andere. Wir sehen uns auch nicht als Top-Favorit. Es ist vernünftig, demütig zu sein. Natürlich wollen wir aufsteigen, aber wir müssen es nicht. Das ist ein Riesenunterschied. Es gehört auch eine Menge Glück dazu. Du musst zum Beispiel von Verletzungen verschont bleiben – da muss vieles passen.  Wir müssen uns jetzt aber auch nicht kleiner machen als wir es sind. Grundsätzlich wünsche ich den Jungs einfach nur, dass sie sich belohnen…. und dass sie dann irgendwann endlich wieder auf ihre Insel können. Und dem einen oder anderen wünsche ich, dass er auch mal den Strand findet. (lacht)

Vielen Dank für das doch sehr ausführliche Interview, das hat Spaß gemacht!

Beide: Immer wieder gerne! Hoffentlich bis bald und bis dahin: bleibt gesund!