Diese Woche haben wir wieder ein Interview für euch parat! Unsere Nummer 19 und Dauerbrenner Till Bittner beantwortet für euch, wo entlang die Route seiner Weltreise ging, wie ihm sein neuer Job als Trainer gefällt und warum er Scooter so sehr feiert.
Wir wünschen viel Spaß beim Lesen!
Hallo, Till. Nach der Verkündung des Wechsels von Marc Bartke letzte Woche Montag, machen wir mit dir weiter als nächstes Interview-Partner.
Till Bittner: Los geht’s!
Die Hälfte der letzten Saison warst du mit deiner Freundin auf Weltreise. Sofort nachdem du dein duales Studium in der Tasche hattest, ging es los. Wie war eure Reiseroute und was wird dir am meisten in Erinnerung bleiben?
Till Bittner: Genau, das war eine sehr schöne Erfahrung. Wir sind zuerst nach Auckland in Neuseeland geflogen, haben uns dort ein Auto gekauft und haben dann den Großteil unserer Reise das Land erkundet. Nach einem Zwischenstopp in Melbourne haben wir noch die Westküste von Australien genossen. Am meisten in Erinnerung bleiben wird mir neben der überwältigenden Natur wahrscheinlich vor allem, wieviel Glück wir hatten, dass wir diese Reise noch machen konnten und dass unser Rückflug einer der wenigen war, der nicht gestrichen wurde.
„natürlich habe ich immer im Schlaf die Däumchen gedrückt.“
Und mal ehrlich: wie war das Gefühl der Mannschaft nicht helfen zu können, als sie zum Beispiel inmitten der Saison in einer Formkrise war?
Till Bittner: Dass ich der Mannschaft nicht helfen kann, wusste ich ja schon als ich losgefahren bin. Nichtsdestotrotz habe ich natürlich immer im Schlaf die Däumchen gedrückt und habe morgens gespannt das Ergebnis nachgeschaut. Ich habe mich dann in der Mitte der Saison schon fast damit abgefunden, dass wir die Liga halten werden und in der nächsten Saison nochmal ordentlich angreifen. Dass die Mannschaft sich aber dann nochmal aufgerafft hat und eine Siegesserie hingelegte, sodass wir die Saison auf Platz 5 abgeschlossen haben, hat mich sehr begeistert. Das beweist Stärke!
Wer dich kennt und möglicherweise schonmal in den Genuss einer Kabinenparty oder Mannschaftstour mit dir gekommen ist, der weiß, dass Scooter dein Herz schneller schlagen lässt! Was ist das eigentlich, was Scooter da in dir auslöst?
Till Bittner: (lacht)Ist das bei euch etwa nicht so? Manchmal ich weiß es ja selbst nicht so ganz. Auf jeden Fall sorgt Scooter bei mir für gute Laune. Ich finde man kann H.P. Baxxter bewundern, weil er seinen Stil durchzieht, sich selbst nicht zu ernst nimmt und nach 27 Jahren (da war ich noch nicht geboren) immer noch neue und gute Musik rausbringt.
Du bist einer von acht Spielern aus der Mannschaft, die sich auch anderweitig im Verein engagieren. Seit letzter Saison bist du Trainer unserer E-Jugend. Wie gefällt dir die Arbeit als Trainer bisher?
Till Bittner: Ich empfinde die Arbeit als Trainer als sehr schön, da ich auf diesem Wege dem Verein auch etwas zurückgeben kann. Das Training mit den Kindern ist eigentlich immer eine erfrischende Abwechslung. Außerdem ist es schön, dass ich die beiden anderen Trainer Hendrik und Severin schon seit längerem kenne und wir uns gut verstehen.
Neben Handball spielst du auch gerne Tennis, wie man an deiner unverschämten T-Shirt Bräune schnell erkennen kann. Was können Handballer deiner Meinung nach von Tennisspielern lernen?
Till Bittner: Früher war es tatsächlich so, dass ich beide Sportarten gleich stark betrieben habe und dann auch mal Wochenenden hatte, an denen ich mich für Tennis oder Handball entscheiden musste. Mittlerweile habe ich meinen Fokus aber auf Handball gelegt und bin zufrieden damit. Ich finde, dass Tennis und Handball sehr verschiedene Sportarten sind, da man beim Tennis auf sich allein gestellt ist und man beim Handball eine ganze Mannschaft hat, die einem Rückhalt verschafft. Was wir Handballer noch lernen können, ist wie die Herren beim TVF drei Mal aufzusteigen! (lacht)
Mit deinen zarten 23 gehörst du zu den Ältesten in Team Jung, vor der Saison wurdest du dazu in den Mannschaftsrat gewählt. Impliziert das zwangsläufig mehr Verantwortung, oder wie würdest du deine Rolle innerhalb der Mannschaft beschreiben?
Till Bittner: Manchmal gehöre ich auch zu den Jüngsten in Team Alt. (lacht) Ich denke schon, dass das etwas mehr Verantwortung impliziert. Wenn es Probleme geben sollte, werde ich mich mit den anderen darum kümmern müssen. Aber meistens läuft bei uns ja alles gut.
„Das bedeutete, dass ich 6 Monate lang keinen Sport machen konnte.“
Was war bisher dein schönster Moment mit der HSG und welcher der schlimmste?
Till Bittner: Zuerst der schlimmste Moment: Da man die Corona-Pandemie nicht als Moment bezeichnen kann, würde ich hier meine Verletzung an der Schulter nennen. Da bin ich unglücklich auf den Boden gefallen und habe mir die Wachstumsfuge in der Schulter gebrochen. Das bedeutete, dass ich 6 Monate lang keinen Sport machen konnte und außerdem nur den linken Arm benutzen konnte. Ich bin übrigens Rechtshänder…
Der schönste Moment für mich war der Moment, an dem vor nun schon 2 Jahren die Nachricht kam, dass Königsdorf gegen Düren verloren hatte und wir damit in die Verbandsliga aufgestiegen waren.
Du hast in Krefeld studiert, bist durch Australien und Neuseeland gereist, mittlerweile nach Köln gezogen, aber bist immer der HSG treu geblieben, bis auf einen kleinen Ausrutscher in der A-Jugend, warum?
Till Bittner: Die HSG bedeutet mir viel, da ich schon in den Minis hier angefangen habe und dann auch die glorreichen Jahre in der Oberliga auf der Tribüne verfolgt habe. Die Stimmung und die Schnelligkeit des Spiels haben mich da schon begeistert. Diese Klasse wieder in den Halfenhof zu bringen wäre sehr schön für mich. Außerdem hat mein Opa in Zeiten des Feldhandballs schon hier gespielt und hat sich für den Verein eingesetzt und Turniere organisiert.
Nach deinem Umzug nach Köln bildest du mit deinem Trainer eine Fahrgemeinschaft. Der möchte daher von dir wissen, ob du bisher zufrieden mit der Playlist auf den Fahrten zum und nach dem Training warst.
Till Bittner: Da auf den Fahrten meistens, wie war es zu erwarten, Scooter lief, kann ich nur Gutes darüber sagen! (lacht)
„Außerdem möchte ich gerne einige Erfolge als Trainer feiern.“
Zu guter Letzt: Deine Ziele mit der 1. Herren und der HSG in der Zukunft?
Till Bittner: Ich möchte gerne weiterhin am Aufstieg arbeiten, hoffentlich bald in der Oberliga spielen und natürlich verletzungsfrei bleiben. Außerdem möchte ich gerne einige Erfolge als Trainer feiern.
Vielen Dank, dass du dir Zeit genommen hast, unsere Interview-Reihe fortzuführen.
Till Bittner: Sehr gerne! Ich hoffe die Leser freuen sich.