Interview mit Tim Siewert

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Ein neuer Montag, ein neues Interview!

Heute ist Tim Siewert zu Gast. Er beantwortet heute für euch, warum er Barcelona so gerne hat, wie er es geschafft hat, auf Mallorca Frei-Getränke für die Mannschaft zu ergattern und für welchen Sport er sich entschieden hätte, wenn er nicht zum Handball gekommen wäre.

Viel Spaß!

Guten Abend, du bist nun unser 3. Letzter Gast in unserem Interview-Format.

Tim Siewert: Ich freue mich. Damit haben wir die handballfreie Zeit gut überbrückt.

Du hältst der HSG bzw. dem TV Forsbach schon ewig die Treue. Nun gehst du mittlerweile in deine 10. Herrensaison und hast von Kreisklasse bis Verbandsliga alles schon gesehen. Was war der schönste Moment für dich im Trikot der HSG oder zuvor in dem des TV Forsbachs?

Tim Siewert: Wann ich im Herrenbereich angefangen habe, kann ich gar nicht mehr so genau sagen, da ich damals schon in Form der Doppelspielberechtigung in unserer 2. Mannschaft vom TV Forsbach mitgespielt habe. In die 1. Mannschaft kam ich dann ziemlich genau mit meinem 18. Lebensjahr, wo ich die Zahl dann auch als Trikotnummer gewählt habe. Somit sind es jetzt bestimmt 13-14 Jahre Handball. Der schönste Moment beim TV Forsbach war sicherlich, als ich mit meinem Bruder zusammen für die 1. Mannschaft berufen wurde. Das war ein großer Wunsch von mir, einmal zusammen mit Ihm 1. zu zocken!

Mit der HSG war es definitiv unser jüngster Aufstieg vor zwei Jahren in die Verbandsliga, wo wir am Ende noch warten mussten, ob wir es gepackt haben oder nicht. Diese 5 Minuten, wo die Halle komplett still stand und plötzlich rasteten alle aus und lagen sich in den Armen – Ja das hatte schon epische Züge.

Leider mussten wir danach auch drei Stunden putzen, weil die ganze Halle voller Bier war – aber das war es wert. (lacht)

Mittlerweile bist du mit zarten 29 auch einer der Ältesten der Mannschaft. Diese Rolle impliziert mehr Verantwortung. Wie siehst du deine Rolle innerhalb der Mannschaft?

Tim Siewert: Grundsätzlich beschäftige ich mich mit dem Gedanken, einer der Ältesten zu sein, überhaupt nicht. Für mich geht es darum, dass ich das Beste aus mir rausholen möchte und somit der Mannschaft helfen kann. Mehr Verantwortung kommt natürlich automatisch, weil der Coach in schwierigen Situationen auch auf die erfahreneren/älteren Spieler setzt, um eine gewisse Ruhe reinzubringen. Somit würde ich sagen, es gibt keine spezielle Rolle, die ich in der Mannschaft einnehme, nur weil ich jetzt zu den älteren gehöre, sondern ich möchte gerne einfach eine Art Vorbild sein.

Im Spiel die Jungs zu motivieren, zu pushen, wenn es mal nicht so läuft und auch bei Fehlwürfen/schlechten Aktionen positiv zuzusprechen – in der Rolle sehe ich mich dann eher.

Deine absolute Lieblings- Filmreihe ist der Herr der Ringe. Du hast sogar ein elbisches Tattoo. An welcher Körperstelle hast du das Tattoo und was bedeutet es?

Tim Siewert: Ja es befindet sich an der Innenseite meines Oberarmes und bedeutet „Folge deinen Träumen“. Es ist natürlich etwas speziell, aber da ich ja generell ein extrovertierter Typ bin, passt es gut zu mir als Person.

„[…] es freut mich, wenn man der Mannschaft auch abseits der Halle helfen kann.“

Dein zweites großes Hobby ist Fitnesssport. Du gehst regelmäßig in das Fitnessstudio unseres Sponsors Clever Fit und kannst mittlerweile nur mit dem Zeigen deines Sixpacks auf Mallorca Frei-Getränke für die Jungs ergattern. Wie hältst du dich momentan fit, wenn alle Fitnessstudios geschlossen haben?

Tim Siewert: (Lacht) Ja, das mit den Freigetränken kann man mal so stehen lassen und es freut mich, wenn man der Mannschaft auch abseits der Halle helfen kann. Zurück zur eigentlichen Frage: Es stimmt definitiv, dass ich mit dem Fitnesssport vor einigen Jahren meine zweite große Leidenschaft entdeckt habe, was aber auch neben dem Training mit viel Arbeit und Disziplin verbunden ist. Durch die verschiedenen „Lockdowns“ musste ich mich für „Joggen“ und „Homeworkouts“ echt aufraffen, wo aber auch meine Freundin eine riesen Unterstützung war, weil es ein Krafttraining 3-5-mal die Woche einfach nicht ersetzen kann. Seit Anfang des Jahres habe ich zum Glück die Möglichkeit bei einem guten Freund der Mannschaft „Big B“ wieder mit Gewichten trainieren zu können und bin dort mit unserem Kreisläufer Yannick Müller wieder regelmäßig an den Eisen!

Als Experte in Sachen Fitness hast du dich sicherlich auch über den neuen Fitnessraum in der HalfenhofArena gefreut. Wie findest du, ist das ganze Projekt gelungen und freust du dich schon auf die ersten schweißtreibenden Einheiten dort?

Tim Siewert: Ich muss wirklich sagen, als ich Patrick Selbach letztes Jahr im November am Telefon gesagt habe, dass die Mannschaft oder der Verein so einen Raum dringend braucht, war ich wirklich absolut begeistert, wie schnell das dann doch alles ging. Leider habe ich bisher alles nur auf Fotos gesehen, ich freue mich aber riesig drauf dort endlich trainieren zu können. Wenn man mal spät von der Arbeit kommt und eigentlich vorm Handballtraining noch ins Fitnessstudio möchte, bietet sich jetzt eine perfekte Möglichkeit ohne Zeitstress. Ganz ersetzen wird es das Fitnessstudio aber nicht, wobei das ja auch gar nicht das Ziel war. Unser Sponsor kann also weiterhin auf uns zählen.

Besonders für verletzte Spieler, die bisher immer nur an der Seite vom Training zugucken konnten, gibt es jetzt eine Aufgabe – nämlich je nach Verletzung physisch weiterhin auf einem hohen Level zu bleiben.

„Für mich steht Loyalität an erster Stelle […].“

Dein Spitzname ist Messi. Nach dem Fußball Superstar Lionel Messi, von dem du ein riesen Fan bist. Aber auch sein Verein, der FC Barcelona, ist eine Herzensangelegenheit für dich. So sehr, dass du bei FIFA ausschließlich mit Barcelona spielst. Warum hat dich dieser Verein so sehr in seinen Bann gezogen und wie oft warst du schon im berühmten Camp Nuo?

Tim Siewert: Also ursprünglich bin auf den Verein gekommen, weil 2003 ein Spieler, den ich sehr gefeiert habe, dorthin transferiert wurde. Ab dem Zeitpunkt beschäftigt man sich auch viel mit dem Verein, der Geschichte etc. und so bin ich dort dann hängen geblieben. Das wurde dann über die Jahre immer mehr und durch die Sport-Streamanbieter hatte ich auch immer die Möglichkeit alle Spiele verfolgen zu können. Bis heute verpasse ich i.d.R. kein Spiel, außer wenn wir natürlich selbst spielen (aber selbst hier krieg ich den Spielstand schon irgendwie mit) (grinst). In Barcelona selbst war ich schon dreimal und nur im „Camp Nou“ bereits viermal.

Für mich steht Loyalität an erster Stelle und deshalb wird bei FIFA auch ausschließlich mit Barca gespielt. Wenn ich dann eine andere Mannschaft nehmen MUSS, dann gibt es ja nach Barcelona B. Über Messi muss man ja nicht mehr viel sagen (Lacht).

Jetzt haben wir eine Entweder Oder Frage für dich: Entweder Kantersieg und du wirfst 10 Tore oder Zittersieg und du wirfst das Siegtor? Wofür würdest du dich entscheiden und warum?

Tim Siewert: Wow! Das ist jetzt mal eine schwere Frage, aber ich glaube ich würde den Kantersieg mit den 10 Toren nehmen. Ich persönlich finde es einfach geil der gegnerischen Mannschaft Ihre Grenzen aufzuzeigen und das für Sie in dem Spiel einfach nichts zu holen ist! Nichtsdestotrotz geben beide Siege mental natürlich sehr viel.

Da du ja körperlich ganz gut im Saft stehst und auch fußballerisch Team Jung einige Probleme bereitest, möchte dein Trainer wissen, wo wir dich heute sehen würden, wenn du dich nicht für Handball entschieden hättest. Beim Fußball oder auf der Bühne beim Mr. Olympia?

Tim Siewert: Ja Ich glaube definitiv im Fußball, da mich das nebenbei auch deutlich mehr interessiert und ich auch viel Fußball schaue. Bei allem Respekt für die Sportler bei Mr. Olympia, aber für mich wäre das nichts. Einen guten Körper zu haben, steht bei mir aber auch weiterhin auf der Agenda!

Auf dem Feld bist du außerdem der Spieler mit den schönsten Jubelposen. Konntest du die freie Zeit nutzen, um dir was neues kreatives zu überlegen, oder worauf können sich die Fans in Zukunft gefasst machen?

Tim Siewert: Nein. (lacht) Darüber habe ich echt nicht nachgedacht. Aber mal sehen was man in Zukunft aus dem Fußball noch so mitnehmen kann.

Mir hilft es, mich im Spiel noch ein Stück weit mehr zu pushen und ich habe Spaß daran Tore auch mal ein bisschen zu feiern oder zu zelebrieren.

„Leider wurde uns durch dieses sch**ß Virus zweimal die Chance genommen aufzusteigen […]“

Zum Abschluss gibt es auch für dich wieder die Frage: Wie sind deine Ziele mit der 1. Herren und der HSG?

Tim Siewert: Meine Ziele mit der HSG sind sehr klar und da würde ich auch nie einen Hehl draus machen. Ich möchte mit dem Verein in die Oberliga aufsteigen, persönlich als Spieler bzw. als Sportler wachsen und dass der Verein auch nachhaltig in allen Bereichen gut aufgestellt bleibt. Leider wurde uns durch dieses sch**ß Virus zweimal die Chance genommen aufzusteigen, ich bin aber weiterhin der vollen Überzeugung, dass das Potenzial und die Möglichkeiten vorhanden sind!

Ich möchte an der Stelle auch nochmal explizit auf die Arbeit von Tim Kutter, Patrick Selbach, Harry Müller oder auch zum Beispiel dir Nick (um nur ein paar Namen zu nennen) aufmerksam machen, die in den letzten Jahren wirklich einen unfassbaren Job gemacht haben.

Junge Spieler sollen sehen, wie geil es sein kann, den Verein so gesund zu präsentieren, wie es aktuell der Fall ist.

Vielen Dank für deine Zeit, Tim.

Tim Siewert: Sehr gerne! Danke für die Einladung.